ZFE GmbH in Achern – mit Tiefeninduktion zu besserer Qualität und mehr Nachhaltigkeit in der Produktion

Sie haben noch nie von „Tiefeninduktion“ gehört? Nicht schlimm. Es handelt sich um eine sehr spezielle Technologie, mit der man Wärme in einem Metall entstehen lassen kann. Eigentlich so ähnlich, wie wenn der Topf auf einem Induktionskochfeld samt Inhalt sehr schnell heiß wird, obwohl die Platte, auf der er steht, kalt bleibt.

Induktion ist aber als Technologie nicht ganz problemlos im Einsatz! Normalerweise hat man entweder eine große Entstehungswirktiefe im Metall – und damit einhergehend große elektromagnetische Gefahrenbereiche für den Anwender – oder aber man hat Induktion mit wenig Gefahrenbereich, die dann aber rein oberflächlich wirkt.

Mit dem seit Ende 2021 bei der ZFE GmbH in Achern, einem Unternehmen der HS-Schoch Gruppe, eingeführten Tiefeninduktionsgerät VauQuadrat V4 hat man hingegen beides: Entstehungswirktiefe UND kleine Gefahrenbereiche. Wozu das Ganze? Nehmen wir als Beispiel das thermische Richten von Schweißverzug. Dass ein Werkstück nach dem Schweißen nicht mehr gerade ist, sondern sich durch entstehende Schrumpfungen verzieht, ist nichts Neues und liegt beinahe in der Natur der Sache!

Mit einer Presse oder dem Richtautomat kalt wieder gerade zu biegen ist eine Möglichkeit, aber nicht wirklich clever. Es bleiben so hohe Eigenspannungen im Bauteil, dass entweder Wärme (beispielsweise beim Feuerverzinken) oder aber sogar Vibration (auf eine Palette geschnallt beim Transport mit dem LKW) tatsächlich dazu führen, dass der Verzug „wiederkommt“.
Der übliche Weg ist das sogenannte „Flammrichten“. Dabei wird das Werkstück mit dem Autogenbrenner an einer Stelle zum Glühen gebracht und die nötige thermische Ausdehnung verhindert. Dadurch verformt sich das Bauteil in die gewünschte Richtung. Die Nachteile: Die Autogenflamme macht Krach, blendet und die Verbrennung erzeugt einen unerfreulichen Abgasmix einschließlich Feinstaub, denn an sowas wie einen Abgaskatalysator ist nicht zu denken. Außerdem bringt die Flamme die Wärme nur an der Oberfläche ein und die nötige Wirktiefe muss durch hohe Oberflächentemperaturen und lange Einwirkzeiten erreicht werden.

Die Folge: Es wird sehr viel Energie gebraucht – und die ganze Wärme muss auch erst wieder aus dem Bauteil heraus abkühlen, bevor man weiß, ob der Richtvorgang erfolgreich war.
„Aber wie denn sonst?“ werden sich selbst die meisten Fachleute fragen. Schauen Sie sich das Video hinter dem QR-Code an. Dort ist ein Verzug, der durch eine Schweißnaht auf der Unterseite entstanden ist, durch das schnelle Überfahren mit Tiefeninduktion sofort beseitigt. Man sieht fast nichts glühen, das Bauteil muss nicht aufwändig heruntergespannt werden und der Richteffekt ist sofort sichtbar.

Der Vorteil bei der Tiefeninduktion im Vergleich zum Flammrichten ist das punktuelle Erhitzen. So können bei Anbaugeräten wie z.B. einem Schwenklöffel mit Zylinder auch empfindliche Teile, welche durch die Flamme vorher beschädigt wurden im eingebauten Zustand verbleiben und müssen nicht entfernt werden. Auch Stoßbelastungen und dadurch Rissbildungen, gerade bei Löffeln, durch unzureichende Vorwärmung wird vermieden. Für den korrekten Einsatz des Tiefeninduktionsgerätes wurden die Mitarbeiter der HS-Schoch Gruppe entsprechend geschult. Die Kunden profitieren somit nicht nur von besserer Qualität, sondern auch von einer schnelleren Abwicklung der Reparatur ihres Anbaugerätes. So fallen bei einer Reparatur insgesamt weniger Arbeitsstunden an, was zu einer großen Zeitersparnis führt. Dies spart natürlich Kosten und das reparierte Anbaugerät ist schneller wieder einsatzbereit. Ein weiterer Vorteil ist zudem, dass Bauteile weiterhin genutzt werden können, die vorher nicht mehr verwendet werden konnten.

Neben der Zeitersparnis ist auch ein auf ein Zehntel zusammengeschrumpfter Energiebedarf (also -90%!) festzustellen. Ob man dahinter zuerst die enorme CO2-Ersparnis, den Energiekostenvorteil, die Arbeitszeitersparnis, die leichtere Erlernbarkeit des Verfahrens im Vergleich zum Flammrichten oder die Qualitätsverbesserung durch geringere Oberflächentemperatur sieht, ist schätzungsweise Geschmackssache. Eines ist jedoch sicher, die HS-Schoch Gruppe setzt mit der Tiefeninduktion ein hochwertiges Verfahren bei der Reparatur von Anbaugeräten ein, um die bestmöglichen Ergebnisse für seine Kunden zu erzielen.

BU: Das Tiefeninduktionsgerät VauQuadrat V4 der ZFE GmbH

BU: QR-Code für Video mit Einsatzbeispiel eines Induktors

BU: Bereit zur Bearbeitung – Löffelschneide mit Zahnaufnahme

BU: Universal Induktor beim punktuellen Erhitzen

BU: Messung der punktgenauen Oberflächentemperatur am Werkstück mit Infrarot-Thermometer